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1. Etappe Neuhof (Stralsund) nach Riga 14.-30.Mai 2015

In der Marina Neuhof hat die erste Besatzung (Harry, Dieter, Kurt und ich) dann am Herrentag zusammen mit Anke und Holger (Bootsbauer aus der Marina) gegrillt und etwas getrunken.

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Wir starten am Freitag 15.05.2015 um 08.20 Uhr Richtung Polen.

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Durch den Strelasund noch mit Motor…

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… können wir nach dem Greifswalder Bodden den Genacker setzten.

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Nach einer entspannten Nachtfahrt auch unter Genacker erreichen wir am Folgetag gegen 16.00 Uhr Lebra und machen in der Marina fest. Leider hat jemand eine größere Menge Diesel ins Wasser gelassen und ein Ölfilm schwimmt auf dem Wasser.
Wir beschließen auf Grund der Vorhersage vom „Windfinder“ den guten Wind zu nutzen und wollen am Sonntag früh nach Danzig aufbrechen. Vorher machen wir einen Stadtbummel und essen lecker Fischsuppe mit Käse und danach Dorsch in einer netten Gaststätte. Der Ort wirkt ausgestorben, die Anzahl von geschlossenen Restaurants und Geschäften sagt uns aber dass wir noch in der Vorsaison sind.

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Im Hafen sind mehrere Schiffe auf alt getrimmt die sogar teilweise auslaufen.

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Am Sonntagabend pfeift der Wind durchs Hafen Becken, nach einem Spaziergang zum Strand beschließen wir zu bleiben. Wir schätzen den Wind auf 6 BFT, in Böen mehr. Nach einem erneuten Studium der Wetterberichte bekommt der DWD den 1. Platz, er sagt voraus was wir bereits haben, der Windfinder und Wetter online liegen mit einer Vorhersage von 4 BFT abgeschlagen auf den weiteren Plätzen.

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Also haben wir Zeit die Wanderdünen von Lebra zu besuchen.

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Als ich mich zum Entsanden auf eine Bank gesetzt habe ist diese fast zusammengebrochen so viel hatte ich in den Schuhen und sonstwo.

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Hier ist das Denkmal (Kreuz) für ertrunkenen Seeleute sowie für die Opfer des Untergangs der Gustloff. Im Januar 1945 fand vor dieser Küste das größte Schiffsunglück der Geschichte statt bei der mehr als 9000 Menschen (Flüchtlinge aus Ostpreussen) den Tod fanden. Für den Kapitän der sowjetischen U-Boot der das Kreuzfahrtschiff torpediert hatte steht übrigens in Kaliningrad ein Denkmal.

 

Wenn die Vorhersagen zutreffen sollten geht es also am Montag (18. Mai 2015) über 70sm nach Danzig.

 

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In der Hafeneinfahrt steht das Denkmal der Westernplatte. Hier begann am 01.09.1939 der 2. Weltkrieg.

 

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Traditionsgemäß haben wir bei der Vorbeifahrt die Fahne gedippt.

 

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Die Altstadt von Danzig ist toll saniert, hier stand nach dem 2. Weltkrieg kaum noch ein intaktes Haus.

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Blick vom Turm der Marienkirche
Da die Wettervorhersage nicht so toll ist sind wir nachmittags aus Danzig abgefahren und hatten bis Mitternacht noch richtig guten Segelwind.
Der ist aber eingeschlafen so dass wir bis in den Morgen motort sind.
Am Vormittag konnten wir wieder Segel setzten und sind bis Memel (Klaipėda) gesegelt.

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Im Old Kastell Yachthafen haben wir einen netten Platz gefunden.Zuvor mussten wir warten bis eine manuell zu bedienende Drehbrücke geöffnet worden ist.
Abend waren wir in einem netten Restaurant und haben für 4 Personen inkl. Suppe, Vorspeise Hauptgang sowie Bier ganze 47€ bezahlt.
Klaipėda ist eine extrem saubere, nett restaurierte Stadt die einen schon etwas an Skandinavien erinnert.

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Am Donnerstag (21. Mai 2015) sind dann Kurt und ich mit der Fähre rüber zur kuhrischen Nehrung gefahren und anschließend mit dem Bus nach Nidden (Nida).

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Hier haben wir auch das Sommerhaus von Thomas Mann besucht.
Auch dieser Ort in einem top Zustand auch Dank der EU-Entwicklungshilfe.

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In Memel steht auch das Denkmal „Ännchen von Tharau“, die in einem ostpreußischen Lied aus dem 17. Jahrhundert in 17 Strophen besungen wird.
Morgen geht es weiter nach Lipaja.

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Wir sind heute (22.Mai.2015) bei sonnigen Wetter unter Genacker und Groß bis nach Libau (Lipaja) gesegelt.

Lipaja sebst macht keinen so guten Eindruck wie die Orte zuvor, der Hafen macht einen heruntergekommenen Eindruck, dafür haben wir die bisher höchsten Hafengebühren (25€).

 

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Der Yachthafen hat zur Zeit nur 4 Liegeplätze, davon sind 2 durch deutsche Boote belegt. Siehr auf dem Foto eigentlich ganz nett aus.

Wir sind mit dem anderem Boot ins Gespräch gekommen, ein Einhandsegler von der Schlei. Er ist heute durch ein Sperrgebiet gefahren und wurde per Funk aufgefordert dieses sofort zu verlassen. Wir waren vorsichtshalber gleich am Rand dieses Sperrgebiets unterwegs. Morgen soll es weiter gehen nach Ventspiels (Windau). Auch hier ist ein großes Sperrgebiet entlang der Küste, morgen sollen dort Reservisten schießen (Russlandkonflikt?…) obwohl die NATO ja eigentlich am Wochenende Feierabend macht!  Entweder früh austehen oder müssen einen großen Umweg fahren um nicht als Zielobjekte zu dienen. Wir sind gegen 06.00Uhr losgesegelt und konnten so ohne Beschuß das Sperrgebiet passieren.

Ventspiels liegt etwa 60sm nördlich und wir sind bei eisigen Temperaturen (es war bewölkt) mit durchschnittlich 7kn hingerauscht.

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Der Hafen von Ventspiels wird gerade saniert, kein WC, kein Wasser, keine Dusche aber wir liegen kostenlos. Dies sollte sich als ein Irrtum herausstellen.

Die Coastguard im Hafen wollte zuerst unsere Ausweise kontrollieren, als wir diese bereitwilig holen wollten sind die beiden Polizisten allerdings verschwunden.

Der Ort hat sehr geplegte Grünanlagen und riesige Strassen und Gehwege. Total überdimensioniert da kaum ein Mensch zu sehen ist. Verzweifelt suchen wir das Zentrum, dies gibt es aber im eigentlichem Sinn nicht. Wir sprechen im Hafen 3 russische ältere Verkäuferinnen an. Eine antwortet in einem guten Deutsch.

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Sie versucht zu erklären wo die gesuchte Gaststätte ist, gibt auf und verfrachtet uns in einem alten Golf und fährt uns einfach hin.

 

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Dort haben wir wieder sehr preiswert (<50€) und sehr gut gegessen und getrunken.

Als wir am Morgen ablegen wollen kommt der Hafenmeister und verlangt 25€ Liegegebühr, für den nicht vorhandenen Service eine Frechheit, wir zahlen wiederwillig.

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Beim Ablegen kommt immer eine alte Tradition zur Anwendung, wir geben Rasmus (ersatzweise auch Neptun und Poseidon) einen Schluck aus der Pulle und bitten um gutes Wetter. Bisher hat das sehr gut geholfen…

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Wir hatten wieder tolles Segelwetter und sind unter Genacker bei 5-6BFT mit 6-9kn in Richtung Roja (69sm) gerauscht. Leider vorerst das letzte Bild vom Genacker, das Kopfbrett ist abgerissen und wir hatten Mühe ihn zu bergen.

 

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In Riga werde ich versuchen einen Segelmacher zu finden der es instand setzt. Wir werden zukünftig den Genacker ab 5BFT nicht mehr einsetzten, ist ja auch ein Leichtwindsegel.

Die Temperaturen waren erstmals etwas höher und wir konnten es ohne Ölzeug aushalten.

 

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Zuerst dachten wir Roja ist ein unschöner Fischereihafen oder ehemaliger Marinehafen, wir liegen aber sehr gut am Ende das Hafens in einem kleinem Yachtcklub mit WC, Dusche, WLAN, Wasser, Strom…

 

 

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Gegenüber mit Sicht auf unser Boot essen wir als einzige Gäste in einem netten Restaurant. Die Nähe zu Riga macht sich bemerkbar, wir zahlen diesmal 62€ :-).

Heute (Montag, 25.05.2015) hatten wir nur einen kurzen Schlag von ca. 30sm, Morgen geht es dann nach Riga.

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Wir liegen in dem kleinem Hafen Egure der allerdings total versandet ist. Bei der Eingahrt hatten wir Grundberührung obwohl der Kiel fast oben war. An dieser Stelle ist es angeblich 3,7m tief. Am Steg begrüßte uns ein kleiner Junge mit „Guten Tag“ und anschließend mit fast perfekten Englisch. Kinder sind mit Optis raus zum trainieren.

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Sofort nach der Ankunft wird, wie auch in den meisten anderen Häfen, unsere deutsche Flagge im Hafen gesetzt.

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Wir haben im Ort unsere Vorräte ergänzt, das Angebot unterscheidet sich kaum von dem in Deutschland.

Die Überfahrt nach Riga (Dienstag, 26.05.2015) zeichnete sich durch einen leichten Dauerregen und Schwachwind aus.

 

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In Riga war ein NATO-Marineverband ausgelaufen, wir konnten eine türkische Fregatte (Bild), eine US- und eine (?) weitere Fregatte sowie mehrere Begleitboote sehen. Diese wurde von Polizeibooten begleitet, die Bord-Maschinengewehre waren alle auf mögliche Terroristen gerichtet. Wir wurden zum Glück als harmlos eingeschätzt.

 

 

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Hier die Hafeneinfahrt von Riga

 

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Wir liegen im Andrejosta-Hafen direkt im Zentrum.

Morgen werden wir die Stadt erkunden, den defekten Genacker reparieren lassen……

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Gestern konnt ich für 27€ mir die am ersten Tag der Reise ausgefallene Zahnkrone wieder einsetzten lassen, das Essen schmeckt gleich wieder besser ;-).

Nachfolgend einige interessante Impressionen von Riga, ein Besuch kann ich Allen sehr empfehlen.

Die Stadt macht einen sehr gepflegten Eindruck, viele Gebäude sind neu instand gesetzt. An jeder Ecke gibt es einladende Kneipen, oft mit Live-Musik.

 

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Russisch orthodoxe Kirche im Zentrum von Riga

 

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Das Freiheitsdenkmal, sieht neu errichtet aus stammt aber aus dem Jahr 1935 in Gedenken an die deutsch und russische Invasion Lettlands und wurde an Stelle eines Reiterstandbildes Peter des Großen errichtet.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges sollte das Denkmal (wegen der angeprangerten sowjetischen Invasion) gesprengt werden. Eine Anekdote berichtet, dass, als das Denkmal baufällig wurde und abgetragen werden sollte (angeblich, um Gefahren für den Straßenverkehr zu vermeiden) der Rigaer Bürgermeister die Straße um das Freiheitsdenkmal kurzerhand als Fußgängerzone auswies und somit das Monument rettete.

 

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Neu restauriertes Bürgerhaus

Am Sonnabend früh sind die Rostocker Segler abgereist, wir hatten eine schöne Zeit miteinander verbracht und Riga war ein toller Abschluß der ersten Etappe.

 

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Heute, am Sonnabend 30.Mai ist Natascha angereist und wir segeln am Montag oder Dienstag (je nach Wind) in Richtung Tallinn zu zweit weiter.

 

 

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Im Hafenrestaurant haben wir auf den Beginn unseres gemeinsamen 7-wöchigen Urlaub angestoßen und …

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lecker gegessen.

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Bei einem Abendspaziergang haben wir noch einige Sehenswürdigkeiten besichtigt, so auch das Schwarzhäupterhaus von 1334 (es gehörte der Gilde der unverheirateten Kaufleute Rigas). Wer in das Bild zoomt wird deutsche Inschriften lesen können. Auf deutsche Geschichte stößt man an vielen Orten der Stadt.

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An Rosa und Johan: Euer Bild ist mit der Riesen-Schneckenpost angekommen, vielen Dank.

 

 

Da der WLAN-Zugang doch nicht wie vorhergesagt überall vorhanden ist kann ich nicht alle sehenswerten Bilder ins Internet stellen oder aktuell berichten.